"Samstag ist der neue Montag: Ein Plädoyer für das Wochenende"
In einer Welt, in der die Grenzen zwischen Arbeit und Freizeit immer mehr verschwimmen, hat sich eine kuriose Entwicklung vollzogen: Der Samstag hat den Montag als den neuen „Start der Woche“ abgelöst. Während wir uns früher auf den ersten Arbeitstag nach dem Wochenende vorbereiteten, scheinen viele Menschen heute zu glauben, dass das Wochenende die perfekte Zeit ist, um ihre Anliegen zu klären – und zwar genau dann, wenn die Dienstleister sich gemütlich mit einem Kaffee auf die Couch zurücklehnen.
Stellen Sie sich vor: Es ist Samstagmorgen, die Sonne scheint, und während die meisten von uns versuchen, den Kater vom Freitagabend auszuschlafen oder sich mit einem ausgiebigen Frühstück zu belohnen, klingelt das Telefon. „Guten Morgen! Ich wollte nur schnell nachfragen, ob Sie mir bitte umgehend bei meinem Problem helfen können?“ Ja, genau! Denn was könnte es Schöneres geben, als am Wochenende mit Kundenanfragen bombardiert zu werden?
Die Ironie dabei ist offensichtlich: Während wir alle nach einer Auszeit vom stressigen Arbeitsalltag streben, sind es gerade die Wochenenden, an denen die Anfragen sprießen. Kundentermine werden bevorzugt für Samstage oder Sonntage angesetzt – als ob wir alle ein geheimes Abkommen getroffen hätten, dass das Wochenende nun offiziell zur neuen Bürozeit erklärt wird. Und wer braucht schon einen Feierabend? Ab 19 Uhr sind wir schließlich alle noch hellwach und bereit für ein Meeting über Zoom.
Doch wo bleibt da der Spaß? Wo bleibt das Recht auf ein freies Wochenende? Die Dienstleister – seien es Handwerker, Berater oder andere helfende Hände – haben ebenfalls ein Recht darauf, ihre wohlverdiente Auszeit zu genießen. Aber nein! Stattdessen wird erwartet, dass sie jederzeit verfügbar sind. „Ich kann nur am Samstag!“ oder „Könnten wir das bitte um 20 Uhr besprechen?“ – solche Anfragen sind mittlerweile an der Tagesordnung. Man fragt sich unweigerlich: Haben wir vergessen, dass auch Dienstleister Menschen sind?
Natürlich gibt es auch einen humorvollen Aspekt an dieser ganzen Misere. Vielleicht sollten wir einfach einen neuen Feiertag einführen: Den „Tag des Nichtstuns“. An diesem Tag dürfen alle Dienstleister ihre Telefone ausschalten und einfach mal entspannen – ohne Angst vor verpassten Anrufen oder E-Mails. Und vielleicht könnten wir auch gleich eine Regelung einführen: Wer am Wochenende anruft, muss mindestens drei Witze erzählen oder ein Lied singen – nur um sicherzustellen, dass sie wirklich bereit sind für eine Unterhaltung!
In einer Zeit, in der alles sofort verfügbar sein soll und jeder nach Antworten giert wie ein hungriger Wolf nach Beute, sollten wir uns daran erinnern: Das Leben ist mehr als nur Arbeit. Lassen Sie uns also gemeinsam dafür kämpfen, dass der Samstag wieder zum echten Wochenende wird – für alle! Denn wenn der Samstag der neue Montag ist, dann sollten wir vielleicht einfach mal darüber nachdenken, ob nicht doch ein bisschen mehr Entspannung in unser aller Leben gehört.